Kinder und SpielzeugwaffenDer nachfolgende Text zum Thema "Kinder und Spielzeugwaffen" wurde mir per Mail übersandt. Da ich den Text auch unabhängig von der Fastnachtszeit ausgezeichnet finde, möchte ich den Text hier zeigen: Peng, du bist tot! - Wenn Kinder mit Spielzeugwaffen spielenVon Herbert CartusFastnacht steht vor der Tür. Eltern und Pädagogen zerbrechen sich den Kopf darüber, ob sie Kindern erlauben, bei der kommenden Fastnachtsparty ihre Waffen bei sich zu tragen. Wie ist es, wenn die Kleinen, oft Jungs, ohne Pistolen oder andere Spielzeugwaffen keine Lust auf solche Veranstaltungen haben? Viele Kinderzimmer sind hoch gerüstet und hinterlassen besorgte Eltern. Die Verunsicherung ist groß, wenn es um Spielzeugwaffen geht. Aber so einfach verbieten? Gerade für Kinder, die sich oft ohnmächtig und den Erwachsenen unterlegen fühlen, ist das Tragen von Pistolen und Schwerter attraktiv. Fiktiv üben sie Kontrolle aus, um sich die Welt gefügig zu machen. Kinder unterscheiden dabei sehr wohl zwischen Spiel und Realität. Ihnen geht nicht darum, den Spielgefährten zu verletzen oder zu töten, sondern um das Erleben von Macht und Stärke, um die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschlechtsidentität. Sie wollen sich mutig und kämpferisch zeigen. Das hat auch etwas mit der traditionellen männlichen Rolle zu tun, die in unserer Gesellschaft durch Werbung und Fernsehen (immer noch) präsent ist. Im Spiel setzen sich Kinder mit ihrem Alltag auseinander und bauen Spannungen ab. Wenn es dabei kriegerisch zugeht, haben sie die Möglichkeit, aggressive Gefühle zu bewältigen. Wenn sie im freien Spiel, bei dem sie die Regeln selbst bestimmen können, den Kampf Gut gegen Böse inszenieren, setzen sie sich mit ihren Ängsten auseinander. "In dem Moment, wo die Kinder damit spielen, haben sie Gewalt über die bedrohenden Phantasien“, so Christian Büttner. Es ist zuletzt auch eine Sache der Glaubwürdigkeit, für die Gewalt, die den Alltag in unserer Gesellschaft durchsetzt und die Kinder täglich erfahren, sensibel zu sein. Mit freundlichen Grüßenim Auftrag Herbert Cartus Landeshauptstadt Wiesbaden -Der Magistrat- Amt für Soziale Arbeit Wi & You Kinderzentrum Wellritzhof Wellritzstr. 21 65183 Wiesbaden Telefon: 0611 31-3213 Fax: 0611 31-5938 E-Mail: kijuzwestend@wiesbaden.de Internet: www.wiesbaden.de
Warum sich Jugendliche radikalisieren - Erzieher im Interview
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